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Übersicht Presseberichte 2002 bis 2011:
Autofahrer aufgepasst: Im Addo Elephant Park sollte man stets den Fuß auf der Bremse haben.
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Adler ziehen majestätisch ihre Kreise rund 100 Meter unter meinen Füßen. Der Blick vom Eagle's Rock zum Horizont – gefühlte Unendlichkeit. Zeit spielt andernorts, weit hinter der Linie, wo Himmel und Erde sich vereinigen, eine Rolle. Hier, 1600 Meter hoch oben über der Großen Karoo Ebene, zählt nur das Erleben, das grandiose Hier und Jetzt. „Ich habe mich sofort in diese Landschaft verliebt“, gesteht Sarah Tompkins, die mit ihrem Mann Mark vor mehr als zehn Jahren die erste von elf Farmen in der Provinz Eastern Cape gekauft hat. Sie haben sich das Ziel gesetzt, Flora und
Fauna der Großen Karoo wiederzubeleben und zur Heimat vom Aussterben bedrohter Tierarten wie etwa den Geparden zu machen. Sie nannten ihr Projekt „Samara Gamereserve“ und machten es 2005 mit der Eröffnung der Karoo Lodge auch für Reisende zugänglich.
Gedränge am Wasserloch: Die großen Tiere sorgen dafür, das die Jungelefanten schön beim Rudel bleiben
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Windhuk, die Hauptstadt von Namibia, verschwindet kurz nach dem Start unserer Cessna 210. Willem, unser Pilot, steuert die Maschine in NordostrichtungdemCaprivizipfel entgegen. Unter uns erstreckt sich die endlose trockene Savanne. Der Satz von Karen Blixen kommt mir in den Sinn: „Nach allen Seiten war die Aussicht weit und unendlich. Alles in dieser Natur strebte nach Größe, Freiheit und hohem Adel.“
Zuhause imNirgendwo: Buschmänner vomStamm der Ju/Hoansi-San in ihrem Wohnzimmer
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Ein Ort, wie gemacht, um sich für immer zu verstecken, auf den zweiten Blick zum Sterben schön: das ist der Khaudum, Namibias wildester Nationalpark im Norden der Omaheke-Wüste an der Grenze zu Angola und Botswana. So groß wie dieInselMauritius, rau, unberührt und unzugänglich.
Ein Sehnsuchtsziel. „3500 Elefanten, 500 Giraffen, Löwen, rudelweise. Und natürlich Schlangen“: Simon (32), hochgewachsener Fährtenleser vom Volk der Kawa, erzähltmit leuchtenden Augen
von seinem Paradies.Wir fiebern, die Kamera schussbereit.
Beim Blick aus dem Flugzeug legt sich die Dünenlandschaft wie ein Filmbild vor das Seitenfenster.
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Zu Fuß durch die glühende Savanne hinter den Fußstapfen von Elefanten her, nur einen bewaffneten Spurenleser an der Seite: Wer diesen Mut hat, heißt es, sei ein wahrer Safari-Held. Hinter jedem Busch ein hungriger Löwe. Jedes Knacken im trockenen, kaum mannshohen Geäst erzeugt mehr Testosteron, als mit zwanzig Hobbyfotografen auf einem fahrenden Hochstand pünktlich zum Sundowner einer Herde Elefanten gegenüberzustehen.
WINDHOEK/SIEBENGEBIRGE.
Kinder rennen wild durcheinander, johlen, springen vor Freude, und rufen wie aus einer Kehle: „Hello Mister.“ In der Okahandja Park Soup Kitchen ist heute ein besonderer Tag: Die 400 namibischen Kinder und das Leitungsteamder Suppenküche empfangen Besuch aus Deutschland - genauer gesagt aus dem Siebengebirge.
Flussfahrt in Namibia
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Auf den ersten Blick wirkt Tsumkwe verschlafen, öde. Der Ort im Nordosten Namibias liegt nahe an der Grenze zu Botswana und ist ein strategisch wichtiger Ausgangspunkt für Reisen in den Khaudum und in den Caprivi-Zipfel. Die Fahrt mit dem Jeep von Windhuk war beschwerlich, staubig.
Hätten wir nicht einen Tag Rast in einem Zeltlager am historisch bedeutsamen Waterberg gemacht,
wir wären vielleicht wieder umgekehrt.
Die Wildnis erwacht: in der Serengeti geht die Sonne auf - dafür braucht sie in Afrika gerade einmal zwei bis drei Minuten
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Karibu sana - herzlich willkommen. Fremdenführer Hashim begrüßt seine neuen Gäste am Flughafen in Arusha. Sein herzliches Lächeln wird die fünfköpfige Familie aus Deutschland neun Tage lang begleiten. Neun Tage, die unvergesslich bleiben werden. Eine Safari durch die Savannen und Wälder Tansanias ist mit einer Vielzahl an neuen Erfahrungen verbunden, die mitunter kaum in Worten zu fassen sind. Ein Versuch im Telegramm-Stil: traumhafte Natur, endlose Wildnis, stolze Massai - magisches Afrika.
Jeep
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Rip setzt sich ins Heck seines Boots, schaut in die untergehende Sonne am Horizont des Okavango-Deltas und greift sich seine Sewarawara. Die Töne des Instruments, das optisch an eine Laubsäge erinnert, schwingen über das stille Wasser. Begleitet wird seine Musik von unzähligen Vogelstimmen. Der 32-jährige Rip lebt in Botswana. Seine Pulas verdient er sich als Führer durch die Wildnis. Mit seinem Mokoro, dem großen Holz-Kanu, gleitet er über die von Schilf umsäumten Wasserstraßen, in der jeder Fremde bereits nach wenigen Minuten die Orientierung verliert. Ein Leben außerhalb des Deltas kann sich Rip nicht vorstellen. Auch nicht in Maun, der nächst größeren Stadt, die man mit dem Jeep in acht Stunden erreichen kann. Rips Welt, das sind Elefanten, Krokodile, Löwen, Leoparden und Hippos, die mit weit aufgerissenem Maul ihre Kraft und Dominanz demonstrieren.
Abenteuer Afrika
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Bitte schreiben Sie bloß nicht über Kanana, damit es ein Geheimtip bleibt und nicht so viele Touristen hierher kommen", sagt ein schnauzbärtiger Engländer beim Sundowner im Camp und schlürft hoffnungsvoll an seinem Gin Tonic. Beruhigend zu wissen, dass Kanana ohnehin keinen Platz für größere Touristenscharen bietet. Das Camp mit privater Konzession - die keine Fremdfahrzeuge im Gebiet zulässt - ist auf Stelzen gebaut und bietet in seinen acht Zelten nur Unterkunft für maximal 16 Personen.
Kein Zweifel: Es ist Albert, der hünenhafte schwarze Namibier, der unser katamaranähnliches Aluminiumboot durch das Gewirr der Zu- und Abflüsse des Sambesi steuert. Aber zu erkennen ist er nicht. Nur schemenhaft, einer Statue gleich, deren linke Hand das Steuerrad umklammert, hebt er sich gegen den nachtschwarzen Himmel ab. Weiß der Teufel, woher Albert weiß, wann er nach links und wann nach rechts abbiegen muss. Unsere Touristen-Augen sehen kaum, wo Wasser ist und wo die mannshohen Papyrusbüschel das Ufer markieren. Urplötzlich tauchen aus der Finsternis die Lichter der Impalila-Lodge in der äußersten Nordostecke Namibias auf. Wir sind am Ziel.
Im Zelt gibt es Cocktails, draußen lauert die ungezähmte Natur: Höhepunkte einer Flug-Safari im Okavango-Delta in Botsuana.
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Es ist das zweite Mal innerhalb von einer Stunde, dass einem die Luft wegbleibt, auf dem wackeligen Flug von der Kleinstadt Kasane im Nordosten Botsuanas mitten in die Wildnis des Okavango - Deltas. Sechs Passagiere sitzen in der kleinen Brittan Norman Islander, Baujahr 1976, die mit keiner Schweißnaht vorgibt, ein klimatisierter Reisebus zu sein. Im Steigflug schien die Luft plötzlich überraschend frisch - die Tür zur Kabine hatte sich einen Spalt geöffnet. Es ist ein merkwürdig langsamer Moment, in dem man begreift: Das passiert jetzt wirklich, der Himmel ist zum Greifen nah.
Sambia beginnt, sich aus dem Tourismuskuchen Südafrikas ansehnliche Stücke herauszuschneiden
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Es ist etwas für Snobs, zugegeben: sich in der Badewanne aalen und gleichzeitig den Sonnenuntergang über der tiefen Schlucht zu genießen, in der sich der Sambesi nach seinem Sturz über die Klippen der Victoria-Fälle dem Indischen Ozean zuwendet. Auf der sambischen Songwe-Lodge kann man sich dieses Spektakel gönnen. Hier, mitten im südlichen Afrika, wo vier Staaten aneinander grenzen, ist kein Mangel an traumhaften Naturszenerien und extravaganten Unterkünften.
Dieses Krokodil aalt sich im Chobe-Nationalpark. In den Flusslandschaften am Sambesi und am Kwando sind solche Beobachtungen vom Boot aus möglich.
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Kein Zweifel: Es ist Albert, der hünenhafte schwarze Namibier, der unser katamaranähnliches Aluminiumboot durch das Gewirr der Zu- und Abflüsse des Sambesi steuert. Aber zu erkennen ist er nicht. Nur schemenhaft, einer Statue gleich, deren linke Hand das Steuerrad umklammert, hebt er sich gegen den nachtschwarzen Himmel ab. Weiß der Teufel, woher Albert weiß, wann er nach links und wann er nach rechts abbiegen muss. Unsere Touristenaugen sehen kaum, wo Wasser ist und wo die mannshohen Papyrusbüschel das Ufer markieren. Urplötzlich tauchen aus der Finsternis die Lichter der Impalila-Lodge auf. Wir sind am Ziel. Und wieder steht das Personal der Lodge, das hier in der äußersten Nordostecke Namibias die Touristen verwöhnt, Spalier.
Schattenspiele: das Waldland über dem Sambesi im milden Licht der untergehenden Sonne
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In Simons Augen blitzt die Jagdlust. Er wirft einen flüchtigen Blick über die Schulter: „Alle angeschnallt?“ Simon legt den ersten Gang ein: „Alle gut festhalten!“ Dann geht der wilde Ritt los. Quer durch den Busch, die jagenden Afrikanischen Wildhunde stets im Blick. Vor wenigen Minuten haben sich die Hunde in Bewegung gesetzt. Fünf kräftige und schnelle Tiere, erfahrene Jäger, in breiter Formation vorneweg. Das Rudel mit Welpen, Jungund Muttertieren folgt in schmaler Kolonne. Eine Antilope, die ins Blickfeld der braun-schwarz gefleckten Hunde gerät, muss schnell auf den Beinen sein, wenn sie überleben will: Afrikanische Wildhunde können bis zu 50 km/h schnell laufen. Damit hängen sie Simon und seine sieben Passagiere im Jeep im Gelände locker ab.
Atlantis der Wüste
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Häbib ist in seinem Element. Lachend jagt er mit seinem PS-starken Geländewagen mit mehr als 100 Stundenkilometern über die Wüstenpiste, um plötzlich an einer 45 Grad steilen, gut 100 Meter hohen Düne halt zu machen. Kurz entschlossen sucht er einen geeigneten Weg auf den Dünenkamm. Dann geht es abwärts. Steil abwärts. Habib hält den Wagen schnurgerade. Ein Fehler, und das Fahrzeug würde sich zur Seite drehen. Und dann gäbe es kein Halten mehr. Mit einem jugendlichen Jauchzen erreichen Habib und seine Mitfahrer mit ihrem Jeep wieder die Waagerechte. Keine Frage: Dune-Driving gehört zu den Wüstenabenteuern der modernen Art im Oman.
Dort ist der 21 -jährige Habib zu Hause. Im Land der Tradition und der HighTech, im Land der in einfachen Zelten lebenden Beduinen und der in Prunkbauten residierenden Scheichs, im Land des Weihrauchs und des Erdöls, im Land, in dem sich Tradition und Moderne ohne Widerspruch gegenüber stehen.
Die tief ins Hadjar-Gebirge schneideneden Wadis zählen zu den einsamsten und malerischsten Winkeln im Oman
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Die Königin von Saba und Sindbad der Seefahrer waren hier zu Hause und die Heiligen Drei Könige waren dereinst von hier aufgebrochen, um gen Bethlehem zu ziehen. Die Römer nannten diesen südöstlichen Zipfel der arabischen Halbinsel „Felix Arabia", denn sie blickten neidvoll auf ein Land, das durch seinen Weihrauchhandel zu wirtschaftlicher Blüte gelangt war und seinen Bewohnern einen ansehnlichen Wohlstand beschert hatte: Das heutige Sultanat Oman ist in dieser von Krieg und Krisen geschüttelten Weltregion so etwas wie der ruhige, friedliche Hinterhof, der gleichwohl die ganze Vielfalt Arabiens in sich vereinigt.
Elefanten gibt es häufiger zu sehen, zumal vom Kanu aus.
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LUSAKA. Das schmale rotbraune Kanu gleitet über einen Seitenarm des Sambesi im Lower Zambesi National Park von Sambia. Nur der Blick des Kenners sieht die freie Fahrtrinne. Ohne Voranmeldung springt ein Flusspferd aus dem ruhigen Wasser, wirft eine Fontäne nach oben und bringt daswenige Meter vor uns fahrende Kanu in bedenkliche Schwingungen. Mit Routine meistert der Ranger des Chongwe Camps die Situation. Alle Sinne sind darauf konzentriert, frühzeitig Hippos auszuweichen, die ihr Revier verteidigen wollen, auch mit Büffeln und Elefanten am Flussufer gehen wir nicht zu sehr auf Tuchfühlung:
Namibia, im südlichen Afrika gelegen, bietet einzigartige Landschaftsformationen.
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Stephan Brückners Jeep gleitet auf dem roten Sand der Namib-Wüste. Plötzlich stoppt der Deutsche den Motor. Er springt aus dem Land Rover. Eine weiße Feder hat er im knöcheltiefen Sand erspäht. „Weiße Falken“, sagt er. Mehr nicht. Er heftet das Fundstück an seine Kappe, auf die der Schriftzug „Wolwedans“ gestickt ist. Seine Augen funkeln wie die eines kleinen Jungen, als er beobachtet, wie die Sonne hinter den Dünen verschwindet. Ihre letzten Strahlen färben den Los Hill in einen Scherenschnitt, der aussieht wie die Silhouette des Ayers Rock in Australien.
Wasser gibt's genug in Angola: Die Fälle von Quedas de Aqua da Binga.
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Die ehemalige portugiesische Kolonie ist gepr ä gt von 30 Jahren B ü rgerkrieg, doch keimen bereits erste touristische Pflänzchen. Wer unverfälschtes Afrika erleben will und auf manchen Komfort verzichten kann, wird sich wohlfühlen in Angola.
Unsere Tour beginnt in Windhoek, wo Frikkie, unser Reiseveranstalter, uns morgens in Empfang nimmt. Wir fahren auf gut ausgebauten, kurvenarmen Straßen im Mercedes Sprinter nach Norden durch trockenes Land mit niedrigem Buschwerk. Vereinzelt zeigen sich Berge. Neben der Nationalstraße verläuft eine eingleisige Bahnlinie, Zäune grenzen die Wildfarmen zur Straße ab. In der Dunkelheit erreichen wir nach 850 Kilometern den namibischen Grenzort Oshikango, wo wir in der gleichnamigen Countrylodge übernachten.
Leben hinter Ruinen: In Angola ist zwar Frieden eingekehrt, aber das Land und seine Dörfer sind noch vom Krieggezeichnet.
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Die Reise geht zur Küste. Weg von den Savannen, in denen Elefanten, Löwen, Antilopen und Geparde die Touristen locken. Hier wurde das Wild zwischen den Fronten geschossen und verzehrt. Cabo Ledo. Der Strand liegt anderthalb Stunden südlich der Hauptstadt Luanda, in der die Hälfte der verbliebenen Angolaner, nur noch sieben Millionen, leben. Eine einfache, saubere Lodge. Daneben ein Fischerdorf, aus Elefantengras zusammengesteckte Hütten. Trockenfisch in weißen Säcken. Milder Atlantik. Kaum Wellen. Der Himmel ist bedeckt vom Küstennebel Cacimbo. Draußen der fischreiche Benguelastrom. Am Strand Krabben, die gleichsam von selbst in den Kochtopf wackeln.
Luxuszug „ Pride of Africa"
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Ihre Namen sind legendär: der „Orient-Express“ nach Istanbul oder der „Ghan“ ins Herz Australiens. Die große Zeit der Luxuszüge hat mit dem „Blue Train“ auch im Süden Afrikas Tradition, doch seit Rohan Vos seinen „Pride of Africa" auf die Schiene setzte, hat Luxus auf Rädern hier einen neuen Namen. Eine Reise, zum Beispiel die von Pretoria nach Kapstadt über 1600 Kilometer und spurtreu einem 160 Jahre alten Pionierweg durch den afrikanischen Busch folgend, ist bei Rovos Rail mehr als eine behagliche Fahrt in einem luxuriösen Reisezug. Es ist eine vollkommene Illusion, eine reizvolle Mischung aus Afrika und ein wenig altem Europa.
Sven Ottke auf dem Kilimanjaor
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Stirnlampe, sehe, dass er nur mit den Ballen auftritt und nicht mit dem ganzen Fuß. Als wolle er den Kilimandscharo hinauftänzeln. Aber gut, der Mann ist Boxer, heißt Sven Ottke, der hat wahrscheinlich die Kraft dazu. Trotzdem. So ein Blödsinn, so seine Energie zu verschwenden. So wandert man doch nicht, denke ich, man muss doch den ganzen Fuß aufsetzen. Ich denke: Das macht die Packerei, diese monotone Packerei des Wanderns in so großer Höhe, dass ich jeden Gedanken zehnmal denken muss. Manchmal tauchen Erinnerungen auf, Butler von Menschen oder Orten, aber ich verdränge sie gleich wieder, denn diese Gedanken lenken ab und, rauben Energie, die ich brauche für den nächsten und den nächsten und den nächsten Schritt. Dann lieber Plattitüden. Ich denke: Wozu denken, es ist doch auch schön, einmal nichts zu denken, ich denke jetzt einmal lieber nichts, lieber alle Energie für den Körper aufsparen, er braucht sie, der Kopf muss jetzt bitte mal ruhig sein. Und das ist schon die nächste Gedankenschleife.
In Rangerkursen gilt das Gesetz des Stärkeren
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Ein Löwe. Die Spur ist noch frisch. Alastair zeichnet sie auf dem Sandboden mit seinem Zeigefinger nach. „Ein männlicher Löwe. Fünf Jahre alt", sagt er. „Wie frisch?", will Chuck wissen. „Vielleicht sechs Stunden. Aber sechs Stunden heißt nicht, dass wir sechs Stunden hinter ihm sind", sagt Alastair, „können auch sechs Minuten sein!"
Mühsam dem Licht entgegen: Dem Gipfel des Kilimanjaro nähert man sich am besten nachts, weil man die weite Strecke nicht sieht, die es noch zurückzulegen gilt.
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Um halb zwölf nachts klingelt im Nachbarzelt der Wecker. Alle schälen sich aus den Schlafsäcken. Lausig kalt ist es - ich habe mit Handschuhen und einer Mütze auf dem Kopf geschlafen. Erstaunlich gut übrigens, trotz der Höhe von 4600 Metern. Dismass zieht von außen das Zelt auf, steckt den Kopf hinein, singt mit hoher lachender Stimme „Pitina, you want hot water?" Eine Stunde später brechen wir auf, vermummt bis auf die Augenschlitze. Ich habe alles übereinander gezogen, was ich mithabe, vier paar Hosen (zwei Unter-, zwei Über-), T-Shirts, Pullis, eine Weste, zwei Jacken. Die festeren Stiefel zahlen sich aus und zwei Paar Socken, so wie Honest, unser Bergführer, es uns geraten hat. „Wieso gehen wir eigentlich nachts?" fragen wir schlaftrunken. Honest - er war schon 175 Mal hier oben auf dem Kilimandscharo - hat zwei Antworten parat: Erstens wollen wir bei Sonnenaufgang dort oben sein, auf dem höchsten Punkt Afrikas, denn in der Früh hat man die beste Chance auf klare Sicht, und zweitens, fügt er hinzu, ist es nachts leichter zu gehen - man sieht nicht so genau, wie weit es noch ist. 1300 Höhenmeter stehen uns bevor! Die letzte und steilste Etappe unseres Aufstiegs: der Gipfelsturm.
Wahnsinns Blick auf die Steppe Namibia
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Tag 1. Mal rein rechtlich betrachtet: Mindern Krokodile die Urlaubsfreude? Auf einem Felsen unweit meiner Hütte liegt so ein Monster, lang wie ein Renault Espace. Comicartiger Überbiss, tückische Glubscher. Eines aus der Gattung der Nilkrokodile, die schon Mr. Johnson verschlangen, das glücklose Faktotum des Afrika-Erforschers Mungo Park*.
Sven Ottke auf dem Kilimanjaro
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Noch einen Schritt, dann noch einen, wieder einen und den nächsten; und der Wind wird immer eisiger und die Luft immer dünner. Es ist kurz nach vier, am schwarzen Himmel hängt der Mond und beleuchtet einen schma len Weg, der sich in Serpentinen auf den Kilimandscharo windet. Oben schimmern die Gletscher des Gipfels, 5895 Meter über dem Meer. Das Ziel. „Ich habe Hunger", sagt Sven Ottke in die Stille hinein.
Sven Ottke auf dem Kilimanjaro
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Weiter, nur weiter. Seit Stunden liegt im fahlen Mondlicht das Ziel vor Augen, doch wirklich näher gekommen scheinen wir ihm nicht. Der Gipfel des Kilimanjaro: 5.895 Meter, höchster freistehender Berg der Welt. Werde ich es schaffen? Oder werde ich, wie so manch anderer, ein Opfer der gefürchteten Höhenkrankheit? Seit Tagen kreisen die Gedanken nur um diese eine Frage. Die 5.000-Meter-Marke ist längst passiert, jeder Schritt kostet Überwindung.
Sven Ottke auf dem Weg nach Oben!
Sven Ottke auf dem Weg nach Oben!
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Sven Ottke erzählt ...
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Sven Ottke mit Paul Friedrich (Afrika-Reisen-Exklusiv) auf dem Kilimanjaro
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Gemeinsam mit dem Bad Honnefer Reise-Unternehmer Paul Friedrich (Afrika Reisen Exklusiv) bestieg er den 5 896 Meter hohen Kilimandscharo. Der 36-jährige Boxer, der heute Abend zu Gast bei Thomas Gottschalks „Wetten dass..." ist, war auf Friedrichs Einladung mit den Berg hinauf gekraxelt. Dies bei Außentemperaturen von minus 22 Grad Celsius.
Paul Friedrich (m.) erläutert den Expeditionsteilnehmern letzte Details
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17. September 2003 um 7.00 Uhr: Boxstar Sven Ottke und der Bad Honnefer Paul Friedrich hissen die Seminaris-Flagge auf dem Gipfel des höchsten Berges von Afrika.
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Marangu - Box-Doppelweltmeister Sven Ottke (IBF- und WBA-Weltmeister im Super-Mittelgewicht, 32 Kämpfe und 32 Siege) wollte es sich nicht nehmen lassen, mit dem Bad Honnefer Reiseunternehmer Paul Friedrich Afrikas höchs ten Berg, den Kilimandscharo, zu besteigen. Mit im Gepäck hatten die beiden eine Seminaris-Flagge, die sie in 5 895 m Höhe hissten.
Gratulation, Sie sind jetzt am Uhuru Peak: Ottke an den Holzschildern auf dem Gipfel.
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So quälend hatte sich Sven Ottke (36) den letzten Anstieg im schlimmsten Traum nicht vorgestellt. Fünf Tage ging es erträglich bergauf. Jetzt, kurz vor dem Gipfel des Kilimandscharo, verlassen auch den Box-Weltmeister die Kräfte. »Ich habe mich gefühlt«, sagt Ottke später, »wie ein 85-Jähriger.«
Als würde er angeknockt durch den Ringwanken, schleppt sich Ottke mit kurzen Schritten durch den pulvrigen Lavastaub. Den linken Fuß schiebt er Zentimeter nach vorn, den rechten hinterher. Das Ganze drei-, viermal. Wieder muss Ottke Zeit nehmen, sich auf einen Stein setzen, tief durchatmen
Sven Ottke
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Der September wird für WBA-Super-Champion und IBF-Weltmeister Sven Ottke (36) ein ereignisreicher Monat. Zunächst sein 20. Weltmeisterschaftskampf gestern in Erfurt gegen den IBF-Pflichtherausforderer Mads Larsen aus Dänemark. „Keine leichte Sache", wie der Champion vorher über den Fight meinte. „Larsen kann richtig hauen und dem Gegner ganz schön zusetzen", sagt der Super-Mittelgewichtler, „er ist ein Rechtsausleger, der sehr druckvoll mit der Führhand punkten kann.“ Kein Spaziergang also für Ottke in Erfurt.(Der Ausgang stand bei Redaktionsschlüsse noch nicht fest). Genauso wenig wie sein darauf folgender Termin. Am 10. September, also nur vier Tage nach seinem schweren Kampf gegen Larsen, fliegt er nach Nairobi, um mit einer Expedition nach einem Transfer nach Tansania den höchsten Berg Afrikas, den 5895 Meter hohen Kilimandscharo, zu besteigen.
Den Gegner im Visier: Heule kämpft WBA-Snperchampion Sven Ottke in Erfurt gegen Mads Larsen, am Mittwoch fliegt er mit Paul Friedrich nach Afrika
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„Alles nur Fassade" heißt es, wenn sich hinter einem Erscheinungsbild weniger verbirgt als erwartet. Im Falle von Paul Friedrich ist es genau umgekehrt: Sein Schreibtisch steht in einem unscheinbaren Reihenhaus an der Karl-Sim-rock-Straße. Organisiert werden von dort jedoch Erlebnisreisen in alle Welt. Besonders Afrika hat es dem 43-jährigen Honnefer angetan. Seine Liebe zum „schwarzen Kontinent" entdeckte der gebürtige Honnefer im Jahr 1989.
Athopiens „achtes Weltwunder": Die Felsenkirchen von Lalibela sind die Attraktion der „Historischen Route" durch den Norden des Landes
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Eigentlich war die Königin von Saba eine äthiopische Prinzessin mit Namen Makeda, und eigentlich war sie nur nach Jerusalem gereist, um von der Weisheit König Salomons zu lernen. Dass der jedoch mit einem Trick die wissbegierige Königin verführte und einen Sohn zeugte, dem seine Mutter nach ihrer Heimkehr den Namen Menelik gab, der dann zum Ahnherrn der äthiopi schen Könige wurde - das alles ist zwar nur Legende, niedergeschrieben im 14. Jahrhundert im Kebre-Nagast-Epos, aber die Äthiopier glauben fest daran.
Und der Fluß heißt Yourdanos
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Gemächlich, aber gewissenhaft dreht Yacoub Woldemot seine Runden. Über der Schulter des alten Mannes hängt an einem zerschlissenen Ledergurt eine uralte Kalaschnikow. Die Waffe und seine ernste Miene verleihen dem Greis Respekt. Vor allem bei den vielen Bettlern, die Yacoubs Reich belagern. Sein Reich, das ist das weitläufige Gelände der Kirche Debre Maryam Zion in Axum. Ganz im Norden Äthiopiens, nicht weit von der Grenze zu Erithrea entfernt.
Mit Urgewalt in die Tiefe: Gischt an den Nilfällen nahe des Tanasees Meisterwerk der Architektur: die Felsenkirche Beta Györgis in Lalibela.
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„You! Money!" zischelt die Öffnung unter dem Loch, das einmal die Nase war, ein Armstumpf streift unsere Brust: „Birr" - Geld. Unter Wellblech und blauen Plastikplanen quellen zehn, dreißig, fünfzig Kinder hervor. Eine Frau mit Ohrring, der aussieht wie ein Vorhängeschloss, presst die Luft als gellendes Signal durch die Lippen: „Yiiiiiiieh“. Aus den fünfzig werden hundert, zweihundert. Ein Wall aus Leibern. Blinde, Zahnlose, Lahme, Fordernde umringen den „Ferenyi“, den weißen Fremden. Flöhe hüpfen im ersten Licht des Tages wie Funkenmariechen von Kopf zu Kopf. Der äthiopische Morgen riecht nach Schweiß, Kot und Urin. Vor einem Bretterverschlag verwest eine Ratte. Elend stinkt. „You! Ferenyi! Birr!" - Fremder, Geld! Der Kordon wird enger. Wir sind gefangen. Und wir schämen uns.
Meskal, überall hört man dieses Wort, ausgesprochen wie das Knacken eines trockenen Asts, Meskal, „das wahre Kreuz finden“, so heißt es wörtlich. Meskal sind kreuzförmige, knallgelbe Blüten, die in der Regenzeit blühen. Auch der riesige Platz mitten in Addis Abeba, der äthiopischen Hauptstadt, heißt Meskal, überwölbt von zwei riesigen Torbögen, als hätte man mit Beton das hier zum Greifen nahe Himmelsgewölbe skizziert. Sonnenaufgang. Sachter Verkehr fließt unter den Bögen, ergießt sich ins Stadion. Der Meskal-Platz ist eine Arena, dreihundert Meter lange Stadionstufen an seiner Seite, ein schmaler Straßenabfluss, Pferdegespanne, klapprige Taxis, kleine Lastwagen, die mitten durchs Stadion fahren.
Gläubige pilgern zur tief in den Fels geschlagenen Kirche Str.Georges in Lalibela
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Mit ihr zerteilten die Israelis die Flüsse. Mit ihr auf den Schultern umschritten sie Jericho und brachten dessen Mauern zum Einsturz. Sogar töten konnte die Bundeslade, 70 Menschen auf einen Streich, und nachts, so berichtet das Alte Testament, war die vergoldete Kiste umhüllt von feurigem Schein. Doch dann verschwand die Truhe, in der Moses die Tafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt hatte. Und fortan blühten die Legenden.
Frühling in Botswana
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Es brennt, endlich. Erst steigt dünner Rauch auf, dann züngeln die ersten Flammen durchs trockene Gras, das schließlich anheimelnd knistert. Die Erlösung kommt zur rechten Zeit: Die Handflächen glühen schon, die Oberarme zittern, Kraft und Geduld sind dem Ende nahe. Buschmann Xhasi nickt anerkennend: Ja, genau so wird Feuer gemacht. Fin wenig Routine noch, dann könnten die Besucher aus der Großstadt auch ohne Zippo in der Kalahari-Wüste bestehen.
Es klingt nach fernöstlicher Weisheit und ungeheuer bedeutungsschwer: Der Weg ist das Ziel. Aber was hat Bruce, der uns am Flughafen in Windhuk in seinen geländegängigen Toyota-Achtsitzer gepackt hatte, damit gemeint? Sechs Tage sollte er uns Namibia präsentieren und uns für das Land begeistern. Und schon im Laufe des ersten Tages wurde klar, welche Botschaft der raubeinige, britische frühere Offizier, dem Afrika ans Herz gewachsen war, vermitteln wollte. Wer seinen Fuß das erste Mal auf afrikanischen Boden setzt, sollte seine Schritte nicht sogleich in ein Hotel europäischen Standards lenken. Er sollte wenigstens einige der gewohnten Annehmlichkeiten europäischer Zivilisation vergessen und sich stattdessen den geballten Eindrücken der Vegetation und des Klimas in Namibia öffnen.
Herrliche Sandstrände wie bei St-Gilles-les-Bains verlocken zum Sonnen und Baden im Meer
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Sie ist Frankreichs Kronjuwel im Indischen Ozean und gehört zu den Naturschönheiten der ganz besonderen Art: La Réunion. Sanfte Badebuchten und schier überwältigende Vulkanlandschaften konkurrieren mit dem quirligen, kreolischen Lebensstil in den Städten der Insel und der ruhigen Beschaulichkeit in den landwirtschaftlich genutzten Tälern.
"Lion!" kann Bruce gerade noch leise sagen, während er auch schon abrupt auf die Bremse tritt. So überraschend kommen wir zum Stillstand, dass unsere Köpfe samt umgehängten Fotoapparaten in den Dachluken des für Game Drives hergerichteten Landcruisers hin und her schaukeln wie die ominösen Heckfenster-Wackelhunde aus den 60er Jahren.
Der pubertierende Junglöwe, den wir beim Morgenschläfchen am Straßenrand überrascht haben, scheint die Situationskomik allerdings gar nicht zu würdigen: Über die Störung sichtlich erbost trottet er verschlafen in Richtung Busch und wendet uns beim Markieren demonstrativ die Kehrseite zu, bevor er im Steppengras am Rand der Fisher's Pan verschwindet.
Rot-Töne, wohin das Auge schaut: Die Dünen von Soussusvlei mit Blick auf die orange- bis rostroten Berge.
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Land der trockenen Wasser oder "Großer weißer Platz" - welche Namen die Hereros, die Bushmen oder Nama der Etoscha-Pfanne im Nordwesten Namibias auch geben, sie sind allesamt zutreffend. Sie meinen die flache, silbrigweiß unter flirrender Hitze liegende, fast immer wasserlose Senke, die mit ihren 4 600 Quadratkilometern das Herzstück des 1907 vom damaligen deutschen Gouverneur proklamierten Etoscha - Nationalparks ist.
Deutsches Erbe: Im alten Bahnhof von Swakopmund halten längst keine Züge mehr. Heute verwöhnt man hier Gäste, die sich in Luxushotels wohl fühlen.
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Wie beschreibt man die Schönheit eines Landes, das alles zu bieten hat, eines Landes, in dem das Herz schneller versteht als der Verstand folgen kann? Hohe Berge, tiefe Täler, weite Wüsten, lange Strände, Luft wie Samt und berauschende Stille: Nach kaum zehn Stunden Flug von Frankfurt in die Hauptstadt Windhoek beginnt eine faszinierende Welt: Willkommen in Namibia, willkommen im ehemaligen Deutsch-Südwest.
Das soll die gleiche Landschaft sein? Aber natürlich ...
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Keiner von uns fühlte sich eigentlich sehbehindert. Doch immer wenn Kim den Namen irgendeines Tieres ausrief, antwortete ihm ein dissonanter Chor: "Wo? Wo? Wo?" Mit richtungweisenden Gesten konnte Kim nicht dienen, denn er saß ein wenig tiefer am Steuer des Toyota Cruisers und war unseren Blicken entzogen. Dann aber trat Paul, unser deutscher Reisemanager, in Aktion und gab Hilfestellung: Kudus auf halb zehn, und unsere Köpfe rückten schräg nach links, dorthin, wo der Uhrzeiger steht, wenn diese Zeit angesagt ist.
Zu den "Leading Hotels of the World" zählt es nicht. Für diesen exklusiven Klub ist es zu klein und liegt eben auch nicht, sagen wir, an den Victoria-Fällen. Während das ehrwürdige Victoria Falls Hotel aber unter den zerrütteten Verhältnissen Simbabwes leidet, profitiert das "Hotel Heinitzburg" im namibischen Windhoek davon, dass sich der Nachbarstaat bisher nicht vorn politischen Chaoskurs Robert Mugabes hat anstecken lassen.
Spurensuche in Rot: Dünenlandschaft nahe der Sossuvlei Mountain Lodge.
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Paulus salzt nach. Unter sternklarem Himmel. Tief im namibischen Busch, umringt von wogendem Grün, mitten im Irgendwo. Bis zur nächsten Ampel ist es eine Tagesreise, das Büro scheint weiter weg als der Mond. Im menschenverlassenen Hier, wo ein Stück Fladenbrot und ein Schluck Wasser Luxus sind, hantiert der Koch vom Stamm der Ovambo am offenen Feuer mit Tiegeln und Pfannen,
schnetzelt Antilopenfleisch und Zebra, putzt Garnelen und Salat. Ein Dinner für sieben Auserwählte, die unter einem hölzernen Baldachin im Schein der auf silberne Leuchter tropfenden Kerzen erwartungsfroh an der Tischdecke nesteln.
Main Falls: Die Viktoriafälle sind 1.700 Meter breit, pro Minute stürzen in der Regenzeit 55o Millionen Liter Wasser bis zu log Meter in die Tiefe
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Sam sitzt cool auf seinem Stuhl, spielt mit dem rechten Zeigefinger am Steuerrad und grinst in den Sonnenuntergang. Er ist, kaum zwanzig Jahre alt, ranghöchster "Offizier" auf dem kleinen Ausflugsschiff - und er genießt seine Berufung. Plötzlich, mit einem versteckten Griff an den Starterknopf, stoppt Käpt'n Sam die Maschine und simuliert eine Panne. Mitten auf dem Sambesi. "Leute", ruft Sam in die Runde der Passagiere, "ich habe zwei Nachrichten. Die schlechte:, Der Sprit ist alle. Die gute: Es gibt noch ausreichend Drinks an Bord."
Ein Sonnenuntergang vom Feinsten
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Keiner von uns fühlt sich eigentlich sehbehindert. Doch immer, wenn Kim den Namen irgendeines Tieres ruft, antwortet ihm ein dissonanter Chor: "Wo? Wo? Wo?". Gesten nützen nichts, denn Kim sitzt ein wenig tiefer am Steuer des Toyota Cruisers und ist unseren Blicken entzogen. Dann aber tritt Paul, unser deutscher Reisemanager, in Aktion und gibt Hilfestellung: Kudus auf halb zehn und unsere Köpfe rucken schräg nach links, dorthin, wo der Uhrzeiger steht, wenn diese Zeit angesagt ist. Kim, der junge Safariführer aus Kapstadt, sieht sie alle lange vor uns; die Gepardenfamilie unter dem Mopane-Baum, die Oryx-Antilopen hinter dem Buschwerk, den Felsenwaran im kniehohen Gras oder die Mamba, wie sie blitzschnell über die Piste schlängelt. Zwar liegt neben dem Fahrersitz ein leistungsstarkes Fernglas. Benutzt wird es aber nur von uns "Wo?"-Fragern, die zunächst nur mit dieser optischen Sehhilfe die Safari in Botswana genießen können.
Endlose Kalahari!
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Endlose Kalahari. Die größte Halbwüste der Welt. Hoch oben Sahnewolken, aufgereiht wie himmlische Heerscharen. Sie tragen Regen, sagt Kyle, der neuseeländische Pilot. Sein lustiges Englisch klingt wie: "Endlich kalben sie." Er fliegt die kleine Cessna von Maun, einem Marktflecken mitten in Botswana, stur nach Süden. Der Kompass bewegt sich nicht, die Höhennadel zeigt 5500 Fuß, der Copilotenknüppel schüttelt bei jeder kleinen Böe seine Hörner.