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Sonntag Aktuell, Sonntag, 14. April 2002
Text & Fotos von Martenson Sten

Die Verwandlung

Botswana ist nicht gerade ein Synonym für Massentourismus. Und das ist auch gut so, finden die Einheimischen und setzen auf wenig Touristen, aber hohe Preise. Was der Besucher dafür bekommt, ist Luxus, Safari und viel ursprüngliches Afrika.

Das soll die gleiche Landschaft sein? Aber natürlich ...
Das soll die gleiche Landschaft sein? Aber natürlich ...

Keiner von uns fühlte sich eigentlich sehbehindert. Doch immer wenn Kim den Namen irgendeines Tieres ausrief, antwortete ihm ein dissonanter Chor: "Wo? Wo? Wo?" Mit richtungweisenden Gesten konnte Kim nicht dienen, denn er saß ein wenig tiefer am Steuer des Toyota Cruisers und war unseren Blicken entzogen. Dann aber trat Paul, unser deutscher Reisemanager, in Aktion und gab Hilfestellung: Kudus auf halb zehn, und unsere Köpfe rückten schräg nach links, dorthin, wo der Uhrzeiger steht, wenn diese Zeit angesagt ist.


... wenn es in der Kalahari regnet sieht alles nur noch grün aus.
... wenn es in der Kalahari regnet sieht alles nur noch grün aus.

Kim, der junge weiße Südafrikaner, sah sie jedenfalls alle lange vor uns: die Gepardenfamilie unter dem Mopane-Baum, die Oryx-Antilopen hinter dem Buschwerk, den Felsenwaran im Knie hohen Gras oder die Mamba, wie sie blitzschnell über die Piste schlängelte. Zwar hatte er neben dem Fahrersitz ein leistungsstarkes Fernglas liegen. Benutzt wurde es aber eigentlich nur von uns Wo-Wo-Fragern, die wir zunächst nur mit dieser optischen Sehhilfe unsere Safari in Botswana mit Sinn erfüllten.

Für den 28-jährigen Kim ist das Leben mit und in der Natur nicht irgendein Job. Er hat überhaupt keine Scheu, von einer Lebensaufgabe zu sprechen. Als kleiner Junge besuchte er eine Privatschule in den Drakensbergen. Und die Drakensberge liegen in einem Naturschutzgebiet. Der kleine Kim wusste schon früh, wo es für ihn langgeht. Zurück in Kapstadt studierte er am Technikum Nature Conservation. Und dann machte er Urlaub in Botswana: "Ich sah, wie schön es hier ist, und habe mich entschieden, nicht wieder zurück nach Südafrika zu gehen."

Botswana ist eben mehr als nur eine Reise Wert. Das Land, dem vor 30 Jahren reichliche Diamantenfunde einen bescheidenen Wohlstand bescherten, ist ein Tierparadies. Wie alle "Paradiese" ist es gefährdet - im Wesentlichen durch den Menschen selbst. Es ist geradezu ein Segen, dass das Binnenland im südliche Afrika, gut anderthalbmal so groß wie Deutschland, aber nur von knapp anderthalb Millionen Menschen bewohnt, nicht auf jeden Devisendollar angewiesen ist. Und so haben sich die Politiker der ungewöhnlich stabilen botswanischen Demokratie entschlossen, nicht auf de Massentourismus zu setzen, sondern auf hohe Preise.

Maun, ein kleines, verschlafenes Städtchen zwischen Okawangodelta und Kalahari, ist die Drehscheibe für Botswanas Safari-Tourismus. Von hier starten die Lufttaxis diverser kleiner Gesellschaften zu den Lodges und Camps, die über Land nur mühsam und zeitaufwendig zu erreichen wären. Die kleinen Cessnas, meist von jungen Südafrikanern, Amerikanern aber auch Schotten und Iren geflogen starten und landen auf fest gestampfte Lehmpisten oder holprigen Schotter-Airstripes, sie umfliegen Gewitterfronten und finden in der unvorstellbaren Weit des Landes sicher ihr Ziel.

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