General Anzeiger Bonn, Sonntag, 1. Januar 2006
Text & Fotos von Kai Pfundt

 Das weite Land

Eine Safari im Dreiländereck von Sambia, Namibia und Botswana bietet hautnahe Begegnungen mit der afrikanischen Tierwelt in einer faszinierenden Landschaft

 

Schattenspiele: das Waldland über dem Sambesi im milden Licht der untergehenden Sonne
Schattenspiele: das Waldland über dem Sambesi im milden Licht der untergehenden Sonne

In Simons Augen blitzt die Jagdlust. Er wirft einen flüchtigen Blick über die Schulter: „Alle angeschnallt?“ Simon legt den ersten Gang ein: „Alle gut festhalten!“ Dann geht der wilde Ritt los. Quer durch den Busch, die jagenden Afrikanischen Wildhunde stets im Blick. Vor wenigen Minuten haben sich die Hunde in Bewegung gesetzt. Fünf kräftige und schnelle Tiere, erfahrene Jäger, in breiter Formation vorneweg. Das Rudel mit Welpen, Jungund Muttertieren folgt in schmaler Kolonne. Eine Antilope, die ins Blickfeld der braun-schwarz gefleckten Hunde gerät, muss schnell auf den Beinen sein, wenn sie überleben will: Afrikanische Wildhunde können bis zu 50 km/h schnell laufen. Damit hängen sie Simon und seine sieben Passagiere im Jeep im Gelände locker ab.


Zunächst trotten die Jäger nur durchs Terrain. Schnüffeln, klettern auf Termitenhügel, um sich Übersicht zu verschaffen. Einer hat Witterung aufgenommen. Das ist der Augenblick, der auch Simon elektrisiert. Der Hund prescht los, der Geländewagen hinterher. Doch der Wildhund ist zu schnell und verschwindet bald zwischen den Büschen. Die Sonne versinkt langsam hinter den Bäumen, in wenigen Minuten werden alle Wildhunde im Dickicht verschwunden sein.

 

Susuwe-Lodge
Susuwe-Lodge
Krokodil
Krokodil

Zeit für den Sundowner, den rituellen Drink zum Sonnenuntergang. Simon ist zufrieden, auch wenn er gerne noch gezeigt hätte, wie die Wildhunde ihre Beute erlegen und das ganze Rudel sich über den Fang hermacht. Aber eine Safari ist keine Fütterung im Zoo, ist nicht programmierbar. „Trotzdem hatten wir großes Glück“, sagt Simon. Jagende Wildhunde bekommen die Gäste des Lebala-Safari-Camps im Norden Botswanas nicht oft zu sehen. Die Tiere sind durch die Vermischung mit Haushunden und Krankheiten vom Aussterben bedroht.

 

Lebala ist eines von zahlreichen Camps und Lodges im Dreiländereck von Sambia, Namibia und Botswana, die sich in erreichbarer Nähe der gigantischen Victoria-Fälle befinden. Doch während das großartige Schauspiel des zu Tal stürzenden Sambesi die Touristenströme auf sich lenkt, bieten die Safari-Camps einen ganz anderen Reiz: das unmittelbare Naturerlebnis in einer beeindruckenden Landschaft mit atemberaubender Tierwelt. Die tiefe Schlucht des Sambesi, das Schwemmland der Flüsse Tschobe und Kwando, das Okavango-Delta. Feuchtgebiete wechseln sich ab mit weiten Grassavannen, Buschland und lichten Trockenwäldern – Heimat von Elefanten, Giraffen, Antilopen, Zebras und Löwen. 

Wildkatze im Okavango Delta
Wildkatze im Okavango Delta
Vogelwelt: brütende Störche und Pelikane im Okavango- Delta
Vogelwelt: brütende Störche und Pelikane im Okavango- Delta

Oft ist das nächste Dorf kilometerweit entfernt, manches Camp besteht nur aus einem halben Dutzend Zelten oder Gästehäusern. Von Massentourismus keine Spur. Kein Stress, keine Termine, kein Handy. Schon die Anreise ist Teil des Erlebnisses: Safaricamps erreicht der Gast mit dem Geländewagen über sandige Fahrspuren, mit dem Boot über den nächstgelegenen Flusslauf, mit dem Buschflieger, wenn ein Landestreifen in der Nähe ist.

Nicht selten ist die Unterkunft selbst eine Attraktion: In der Songwe Village Lodge, nahe den Victoria-Fällen spektakulär auf einer steilen Klippe direkt am Canyon des Sambesi gelegen, kann der Gast Sonnenauf- und Untergang in der Badewanne liegend beobachten. Blick auf die Stromschnellen des Flusses inklusive. In der Sindabezi Island Lodge übernachten höchstens zehn Gäste auf einer winzigen Insel im Sambesi. Elektrizität gibt es dort nicht, dafür maximale Ruhe und Abgeschiedenheit – und hin und wieder Besuche von Horace, dem Flusspferd.

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