Stern, Donnerstag, 1. Januar 2004
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Tips

Die richtige Safari für Sie

 

Reise heißt auf Kisuaheli Safari. „Safaris sollte man noch sorgfäliger planen als normale Urlaubsreisen", sagt Mary de Ridder. passionierte Kennerin des südlichen Afrikas und Leiterin der Düsseldorfer Agentur Sales & Promotion, die diverse Safari-Anbieter vermarktet. Recherchen lohnen sich, weil es ungezählte Safaris gibt. Und nicht jede zu jedem Typ passt. De Ridder: Jemand, der noch nie nahe an wilden Tieren war, kriegt Stress, wenn man ihn beim ersten Mal nachts in ein Zweimannzelt packt, drum herum die Geräusche und Gerüche von Löwen, Elefanten und Hyänen." Karte Namibia
Karte Namibia

  Für einen Safari-Aficionado das ultimative Ding - er wiederum wäre bei einer behüteten Pauschaltouristen-Safari ziemlich unglücklich, wo die Tiere aus sicherem Abstand am Wasserloch beguckt werden und man in geschützten Lodges nächtigt. Wer gern wandert und kraxelt sollte auf eine Safari gehen, bei der das Landschaftserlebnis dominiert (etwa in Namibia), nicht in ein Gebiet voller Büffel und Löwen, wo er aus Sicherheitsgründen kaum je den Land Rover verlassen kann. Manch einer erträgt es schwer, ein Raubtier aus nächster Nähe beim Beutemachen zu betrachten. Für den sind Flugsafaris in Ostafrika angenehmer; dort sind gewaltige Herden aus der

Vogelperspektive zu bestaunen. Andere buchen gezielt landgebundene Touren, denn Transfers in den engen, schaukeligen Kleinflugzeugen sind nicht jedermanns Geschmack. Für Vorsichtige kommt als Zielgebiet einzig Südafrika in Betracht, weil man hier - und nur hier - so gut wie kein Malaria-Risiko eingeht. Safari-Veteranen buchen nur kleine Lodges, in denen auf Englisch kommuniziert wird. Einsteiger fühlen sich meist in größeren Kohorten von Landsleuten wohler - man spricht Deutsch. Enorme Preisunterschiede spalten die Safarigesellschaft. Eine achttägige Rundreise durch Kenia wird bei Meiers Weltreisen schon ab 1385 Euro Euro (pro Person/DZ) angeboten. Acht Tage Botswana summieren sich schnell mal auf fünf-, auch sechs- oder manchmal sogar siebentausend Dollar.

 

Eine Giraffe muss sich am Wasserloch ganz schön breit machen.
Eine Giraffe muss sich am Wasserloch ganz schön breit machen.

 

Für NEULINGE sind Kenia, Namibia und Südafrika ideale Safariländer (in Kenia sollte man aus Sicherheitsgründen nur von Wächtern begleitete Touren mitmachen). Nachteil: Das Tiergucken ist hier längst zum Massenevent geworden. Die Nationalparks von Namibia (Etosha) und Südafrika (zum Beispiel Krügerpark) kann man auch auf eigene Faust mit dem Leihwagen erkunden, Unterkünfte gibt's in allen Kategorien. Allerdings sieht man ohne erfahrene Guides viel weniger von der Tierwelt. Für alle drei Länder gilt: Professionell geführte Trips (können auch spontan vor Ort gebucht werden) haben mehr Erlebniswert. Tipp: So oft wie möglich fliegen - Afrika aus der Vogelperspektive ist unbeschreiblich.

FORTGESCHRITTENE fahren etwa nach Tansania, wo die Standards in den vergangenen Jahren deutlich besser geworden sind. Heruntergekommen, aber ein legendärer Safari-Ausgangspunkt die Momella-Lodge im Arusha-Nationalpark, die Hardy Krüger bei den Dreharbeiten zu „Hatari" entdeckte. Von dort aus durch tierreiche Gebiete (Büffelherden in Kratern!) mit Fahrzeugen oder - teurer - Kleinflugzeugen. Bei Kennern im Kommen: das grüne, landschaftlich ungemein reizvolle Uganda (besonders viele Affenarten). Ob man in Simbabwe, das der irre Despot Robert Mugabe in den Abgrund führt, sich Wildlife anschauen möchte? Lieber nicht.

 

 	  Zebrastreifen haben einen Sinn. So können Raubtiere aus einer Herde keine Einzelnen ausmachen.
Zebrastreifen haben einen Sinn. So können Raubtiere aus einer Herde keine Einzelnen ausmachen.
Die Madenhacker-Vögel zupfen Zecken aus den Nasenlöchern eines Büffels.
Die Madenhacker-Vögel zupfen Zecken aus den Nasenlöchern eines Büffels.

 

Selbst SAFARI STAMMGÄSTE kommen in den Top-Destinationen Botswana und Sambia auf ihre Kosten. Fürsorgliche, sehr fachkundige Betreuer, geschmackvoll eingerichtete Spitzenlodges an den wildreichsten Plätzen und nur wenige Mitgäste machen besonders in Botswana den (kostspieligen) Reiz aus. Sambia lockt mit Highlights wie der Sindabezi Lodge auf einer Insel im Sambesi-Fluss oder Zeltunterkünften auf dem berühmten Livingstone Island vor den Victoria-Fällen. Das nirgendwo überlaufene Malawi, gelobt für seine freundlichen Bewohner, ist schlecht ans internationale Flugnetz angedockt - nichts für Leute mit engem Terminkalender. In allen Safariregionen gibt's auch Untypisches, wie die Edellodges der Serena-Kette im Billigland Kenia. Das berühmte Jack's Camp an der riesigen Makgadikgadi-Salzpfanne von Botswana glänzt nicht mit den Big Five (Elefant, Büffel, Löwe, Leopard und Nashorn) sondern mit - Erdmännchen. In Südafrika locken schöne, teure Lodges in privaten Wildparks wie Kwandwe Game Reserve bei Port Elizabeth (Gäste u.a. ausgeflippte Werber und betuchte Schönheitschirurgen) oder preiswerte Unterkünfte in Kariega, dem südlichsten Reservat Afrikas.

Löwenmütter werden zu Furien, wenn jemand ihren Kleinen ans Fell will.
Löwenmütter werden zu Furien, wenn jemand ihren Kleinen ans Fell will.
 	  Zur Einstimmung: „The Hotel Book, Grate Escapes Africa", erschienen im Verlag Taschen, Köln, 400 Seiten, 29,99 Euro
Zur Einstimmung: „The Hotel Book, Grate Escapes Africa", erschienen im Verlag Taschen, Köln, 400 Seiten, 29,99 Euro
 

WO BUCHEN? Lodges in allen Safari-Ländern (Schwerpunkte Botswana und Südafrika) unterhält der vor 20 Jahren von südafrikanischen Naturfreunden gegründete Outdoor-Spezialist Wilderness Safaris, der in der Branche einen erstklassigen Ruf genießt. Preislich obere Mittel- bis Luxusklasse, sehr kundiges Personal, exklusive Plätze mit 5-Sterne-Komfort - oder auch mal einfache Zeltlager. Pauschalreiseveranstalter wie Airtours, Neckermann und Tui (Gebeco) bieten ebenso Safaris an wie der Klassiker Studiosus. Besonders breite Programmpaletten in den Katalogen von Dertour und Meier's Weltreisen.

 

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