Wasser gibt's genug in Angola: Die Fälle von Quedas de Aqua da Binga. |
Die ehemalige portugiesische Kolonie ist gepr ä gt von 30 Jahren B ü rgerkrieg, doch keimen bereits erste touristische Pflänzchen. Wer unverfälschtes Afrika erleben will und auf manchen Komfort verzichten kann, wird sich wohlfühlen in Angola.
Unsere Tour beginnt in Windhoek, wo Frikkie, unser Reiseveranstalter, uns morgens in Empfang nimmt. Wir fahren auf gut ausgebauten, kurvenarmen Straßen im Mercedes Sprinter nach Norden durch trockenes Land mit niedrigem Buschwerk. Vereinzelt zeigen sich Berge. Neben der Nationalstraße verläuft eine eingleisige Bahnlinie, Zäune grenzen die Wildfarmen zur Straße ab. In der Dunkelheit erreichen wir nach 850 Kilometern den namibischen Grenzort Oshikango, wo wir in der gleichnamigen Countrylodge übernachten.
Schon gegen sechs Uhr morgens sind wir am Grenz übergang. Ein UN-Flüchtlingskonvoi, bestehend aus zwei Omnibussen mit Angola-Heimkehrern und Begleitfahrzeug, ist bereits vor uns da. Um zehn sind alle Formalitäten erledigt, wir sind unterwegs in der Jena incognita: "Fast 30 Jahre Bürgerkrieg haben das Land in seiner Infrastruktur hart getroffen, auch drei Jahre nach dem Frieden zwischen MPLA und Unita funktionieren Strom- und Wasserversorgung nicht überall. Um den Straßenzustand hat sich nach dem Rückzug der Portugiesen 1975 niemand gekümmert. Neben dem normalen Verschleiß haben Panzer im Asphalt ihre Spuren hinterlassen. In manchen Schlaglöchern könnte man sich problemlos verstecken.
Am Nachmittag überqueren wir den Cunene-Fluss, dessen Brücken mehrmals zerstört und wieder aufgebaut worden sind. Es wird schon dunkel, als wir uns im Hotel einquartieren, fließendes Wasser gibt's nicht. Hygienischen Mängeln versuchen wir mit einigen Schlucken aus der im Duty Free Shop erstandene Whiskey-Flasche zu begegnen.
Markttag in Lubango. Ein buntes Bild, wohin man auch schaut: Verkaufsstände unter durchlöcherten Strohdächern, große Tücher in kräftigem Rot, Blau, Grün oder Braun. Abgeklärte Gesichter der Älteren, neugierige Blicke aus Kinderaugen. Eine Näherin rattert auf einer alten Pfaff-Nähmaschine Tücher zu einem Gewand zusammen, direkt daneben werden magere Rinder zum Kauf angeboten.
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